Die verschiedenen Trauma Arten verstehen

Trauma: Wenn der Stresszyklus stecken bleibt

Manchmal erleben wir Situationen, die so tiefgreifend sind, dass wir sie nicht vollständig verarbeiten und bewältigen können. Diese unverarbeiteten Erfahrungen können zu Traumata werden und uns im Alltag stark beeinträchtigen.

Was passiert bei einem Trauma?

Unser Körper verfügt über einen natürlichen Stresszyklus, der uns in Gefahrensituationen hilft, schnell zu reagieren. Nach der Gefahr sollte dieser Zyklus wieder abklingen und wir kehren in einen Zustand der Ruhe zurück.

Bei einem Trauma jedoch bleibt der Stresszyklus stecken. Die Erfahrung wird im Unterbewusstsein und im Körper (Muskeln und Bindegewebe) gespeichert und kann uns in Form von Flashbacks, Albträumen, Angstzuständen oder anderen Symptomen immer wieder einholen.

Warum ist die Verarbeitung so wichtig?

Erst wenn wir die traumatische Erfahrung verarbeiten und integrieren können, wird der Stresszyklus abgeschlossen und wir können die belastenden Symptome hinter uns lassen.

Heilung braucht Zeit und Sicherheit.

Die Verarbeitung eines Traumas erfordert Zeit, Geduld und innere Sicherheit. Es gibt verschiedene Therapien und Methoden, die dabei helfen können, die Erfahrung zu bewältigen und die damit verbundenen Blockaden zu lösen.

Wichtig ist, dass du dir selbst Zeit gibst und sanft mit dir umgehst. Es ist keine Schande, ein Trauma zu haben - das haben die meisten Menschen. Mit der richtigen Unterstützung kannst du die Vergangenheit hinter dir lassen und ein glückliches und erfülltes Leben führen.

Welche Trauma Arten gibt es?

Wenn wir die verschiedenen Arten von Trauma mit ihren einzigartigen Herausforderungen verstehen, können wir entsprechend verständnisvoller und einfühlsamer mit uns selbst und unseren Mitmenschen umgehen.

  • Ein Geburtstrauma bezieht sich auf traumatische Erfahrungen, die ein Neugeborenes während des Geburtsvorgangs erlebt. Diese Erfahrungen können körperlicher oder emotionaler Natur sein und können bspw. auftreten, wenn das Baby während der Geburt zu lange im Geburtskanal stecken bleibt, wenn es mit einer Zange oder Saugglocke geholt wird, wenn es einen Sauerstoffmangel erfährt, Nabelschnur um den Hals, Kaiserschnitt etc.

    Geburtstraumata können zu verschiedenen körperlichen und emotionalen Herausforderungen im späteren Leben führen und erfordern oft professionelle Unterstützung, um sie zu bewältigen. Auch Breathwork kann hier sehr hilfreich sein.

  • Entwicklungstraumata beziehen sich auf die negativen Erfahrungen, die während der prägenden Jahre in der Kindheit und Jugend, auftreten. Zu diesen Erfahrungen können Verlassen werden, Vertrauensbruch, Vernachlässigung, Missbrauch oder Gewalterfahrungen gehören, die sich nachhaltig auf die psychische Entwicklung eines Menschen auswirken können. Entwicklungstraumata können den normalen Verlauf der emotionalen und kognitiven Entwicklung stören und zu Problemen beim Aufbau gesunder Beziehungen, beim Umgang mit Gefühlen und bei der Stressregulierung führen.

    Die Behandlung von Entwicklungstraumata erfordert oft einen umfassenden und langfristigen Ansatz, der Therapie, Unterstützungsnetzwerke und Heilpraktiken wie Atemarbeit und Achtsamkeit einschliesst.

  • Bindungstraumata manifestieren sich häufig in unseren frühen Entwicklungsphasen, in denen wir noch nicht in der Lage sind, uns selbst zu regulieren und uns vollständig auf unsere Bindungsperson konzentrieren. In dieser Zeit übernehmen wir die Strategien unserer Bindungsperson und unsere eigenen Bedürfnisse, Ideen und Impulse treten in den Hintergrund, um die Sicherheit der Beziehung aufrechtzuerhalten, die für Kinder überlebensnotwendig ist.

    Auswirkungen, welche durch Bindungstraumas verursacht werden können, sind sehr umfangreich. Hierbei handelt es sich unter anderem um Angststörungen, Depressionen, Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen sowie bei der Bildung von Beziehungen. Ferner können ein geringes Selbstwertgefühl und eine negative Selbstwahrnehmung auftreten. Es ist von wesentlicher Bedeutung, diese Auswirkungen zu erkennen (Breathwork kann hier sehr unterstützend sein) und geeignete Massnahmen zu ergreifen, um die negativen Folgen des Bindungstraumas insgesamt zu minimieren.

  • Ein Schocktrauma, auch als akutes Trauma bezeichnet, tritt als Folge eines plötzlichen und überwältigenden Ereignisses oder einer Reihe von Ereignissen auf – zu viel, zu schnell, zu lange, zu intensiv. Zu diesen Ereignissen können Naturkatastrophen, Unfälle, Verluste, Gewalttaten oder medizinische Notfälle gehören. Die plötzliche und unerwartete Natur eines Schocktraumas kann zu intensiven Gefühlen von Angst, Hilflosigkeit und Entsetzen sowie zu einer Störung des Nervensystems und somit des Sicherheitsgefühls einer Person führen.

    Personen, die ein Schocktrauma erlebt haben, können Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickeln, wie z. B. überfordernde Erinnerungen, Übererregung und das Vermeiden von Erinnerungen an das traumatische Ereignis. Die Behandlung von Schocktraumata umfasst häufig eine sofortige Unterstützung und Stabilisierung, gefolgt von einer längerfristigen Therapie (unter Anderem Atemarbeit), um die anhaltenden Auswirkungen des Traumas auf das geistige und emotionale Wohlbefinden der Person zu behandeln.

  • Kollektives Trauma bezieht sich auf die psychologischen und emotionalen Auswirkungen von Grossereignissen, die ganze Gemeinschaften oder Bevölkerungsgruppen betreffen. Zu diesen Ereignissen können Krieg, Terrorismus, politische Unruhen oder weit verbreitete Naturkatastrophen gehören. Ein kollektives Trauma kann zu einem gemeinsamen Gefühl der Trauer, des Verlusts und der Entwurzelung sowie zu tiefgreifenden Störungen der gesellschaftlichen Strukturen und kulturellen Identitäten führen.

    Die Auswirkungen eines kollektiven Traumas können über mehrere Generationen hinweg spürbar sein und das kollektive Gedächtnis und die Erzählungen einer Gemeinschaft oder Gesellschaft prägen. Die Bewältigung kollektiver Traumata beinhaltet häufig die Anerkennung und Validierung der Erfahrungen der betroffenen Personen, die Förderung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft und die Unterstützung sozialer und politischer Bemühungen zur Beseitigung der dem Trauma zugrunde liegenden Ursachen.

  • Generationstrauma oder auch intergenerationales Trauma bezieht sich darauf, wie Traumata innerhalb einer Familie oder Gemeinschaft über mehrere Generationen weitergegeben werden können. Es entsteht oft durch historische Ereignisse wie Völkermord, Vertreibung oder Kolonialismus und beeinflusst das Wohlbefinden von Betroffenen und ihren Nachfahren über Jahre hinweg. Ein Generationstrauma kann sich in der Familie durch ungelöste Trauer, dysfunktionale Verhaltensmuster und historische Trennungen äussern. Um damit umzugehen, ist es wichtig, das Erbe des Traumas anzuerkennen und die Heilung von Generation zu Generation zu fördern. Existierende Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen müssen adressiert werden, um das Trauma aufzulösen. Auch Energie-Arbeit kann hier sehr hilfreich sein, um sich von dem zu lösen, was nicht zu einem selbst gehört.

Wie kann ich meine Traumata erkennen und integrieren?

Gerne unterstütze ich dich dabei, dich mit deinen Traumata und Prägungen zu befassen und abgespaltene Teile deines Selbst wieder zu integrieren.

Zurück
Zurück

Breathwork zur Trauma-Integration

Weiter
Weiter

Bewusstsein erweitern: Breathwork vs. Psychedelika